Warum Titan als Ersteinsatz beim Piercing? Und warum kein Ring?

Ein neues Piercing ist im Prinzip immer eine Wunde, die heilen muss — und diese Heilung kann nur dann optimal ablaufen, wenn der eingesetzte Schmuck hochwertig, biokompatibel und perfekt angepasst ist. Als professioneller Piercer lege ich daher größten Wert darauf, ausschließlich Titan als Ersteinsatzmaterial zu verwenden, statt eloxierte oder beschichtete Schmuckstücke in Farben wie Schwarz oder Gold.

Warum ist das so? Hier die Hintergründe — damit du beim nächsten Piercing genau weißt, warum Qualität und Material entscheidend sind.


Titan: das Goldstandard-Material beim Ersteinsatz

Titan (insbesondere Titan Grad 23, medizinisches Implantat-Titan) ist extrem hautverträglich, leicht und korrosionsbeständig. Es enthält keinerlei Nickel und löst deshalb kaum allergische Reaktionen aus. Gerade in der sensiblen Heilungsphase ist das ein riesiger Vorteil.

👉 Vorteile von Titan:

✅ 100 % nickelfrei

✅ sehr leicht und angenehm zu tragen

✅ keine Beschichtung, die abplatzen kann

✅ keine allergischen Reaktionen

✅ glatte, polierte Oberfläche verringert das Risiko für Einwachsungen und Reizungen


Warum kein farbiger oder eloxierter Schmuck beim Ersteinsatz?

Viele Kund:innen wünschen sich beim neuen Piercing von Anfang an einen schwarzen, goldfarbenen oder farbigen Ring oder Stecker. Das Problem: diese Schmuckstücke sind meist eloxiert oder beschichtet.

Diese Beschichtungen können:

❌ im Stichkanal abplatzen

❌ kleinste Partikel freisetzen

❌ Reizungen oder Entzündungen auslösen

❌ die Wundheilung verzögern

Selbst modern eloxierte Schmuckstücke sind nicht für die direkte Einheilung geeignet, da die Schutzschicht nicht stabil genug ist, um wochenlang im feuchten, wundheilenden Stichkanal zu überdauern.

👉 Deshalb gilt:

Erst heilen lassen, dann Farbe! Sobald dein Piercing komplett abgeheilt ist, kannst du jeden gewünschten Schmuck einsetzen.


Warum als Ersteinsatz besser ein Labret als ein Ring?

Oft höre ich den Wunsch: „Ich will gleich einen Ring!“ — aber aus fachlicher Sicht ist das nicht ideal. Ein Ring bewegt sich durch Alltag und Schlaf ständig, dreht sich im Stichkanal und verursacht so Reibung und Mikroverletzungen. Gerade bei frischen Piercings kann das schnell zu Entzündungen oder Wildfleisch führen.

Ein Labret-Stecker dagegen sitzt stabil, verrutscht nicht, verteilt den Druck gleichmäßig und ermöglicht so eine schnellere und komplikationsärmere Heilung.

👉 Zusammengefasst:

✅ Labret-Stecker = ruhig, stabil, weniger Reiz

✅ Ring = viel Bewegung, höheres Risiko für Probleme


Fazit

Dein Körper verdient bei einem neuen Piercing nur das Beste. Titan als Ersteinsatzmaterial ist nicht ohne Grund der Goldstandard in jedem seriösen Piercing-Studio — es schützt vor Allergien, verringert Komplikationen und unterstützt eine gesunde Heilung.

Auch beim Schmuckdesign gilt: zuerst heilen lassen, dann Farbe und Formenvielfalt genießen. So kannst du langfristig Freude an deinem Piercing haben, ohne unnötige Risiken einzugehen.

Wir von COSMOS4YOU stehen dir bei allen Fragen rund um Material, Pflege und Schmuckwechsel natürlich jederzeit zur Seite — damit dein Piercing genau so wird, wie du es dir vorstellst. 🤘